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Die Kreisfreien Städte

Der erste kommunale Sozialbericht in Sachsen321 und gleichzeitig ein erster Kinder- und Familienbericht erschienen 1999 in Leipzig. Der Sozialreport der Stadt Leipzig322, der seit 2005 nahezu jährlich vorgelegt wird, führt Daten aus den Berichtssystemen der Verwaltung zusammen und bündelt sie thematisch und im Raumbezug mit einem sozialpolitischen Fokus. Die Indikatoren werden jahresweise durch das Amt für Jugend, Familie und Bildung, Gesundheitsamt, Sozialamt, Amt für Statistik und Wahlen und das Stadtplanungsamt fortgeschrieben. Sie geben überwiegend einen gesamtstädtischen Überblick. Wenn eine kleinräumige Darstellung möglich ist, werden die Daten in Karten nach Ortsteilen aufbereitet.

Im Sozialreport werden folgende Kernthemen behandelt: Bevölkerung und Demografie, Haushalte, Wohnen; Lebensunterhalt; Kinder, Jugend und Familie; Seniorinnen und Senioren; Menschen mit Behinderungen; Einwohner/innen mit Migrationshintergrund; Bildung; Gesundheit; Freiwilliges Engagement; Kommunaler Haushalt nach sozialpolitischen Aufgabenfeldern sowie ein thematisches wechselndes Kapitel unter dem Stichwort Exkurs. Der Sozialreport der Stadt Leipzig ist in Sachsen qualitativ und auch im Blick auf die konsequente nahezu jährliche Vorlage singulär.

Chemnitz hat 2018 zum zweiten Mal durch das Sozialamt, das Amt für Jugend und Familie und das Gesundheitsamt die Sozialberichterstattung für die Jahre 2016 und 2017 in einheitlicher Gliederung und Grobstruktur vorgelegt323; der Sozialbericht unterscheidet sich aber deutlich vom Leipziger Bericht und ist inhaltlich durch die Ämter determiniert, die ihn erstellen.

Themen sind unter anderem die Entwicklung der einzelnen Sozialbudgets, Schwerpunkte sozialer Dienstleistungen wie zum Beispiel Leistungen nach dem SGB II und dem SGB III, Behindertenhilfe, Seniorenhilfe und Pflege, Hilfen für Migranten und Flüchtlinge, Leistungen für Familien, Wohngeld etc. Im Vergleich zu Leipzig ist der Bericht insgesamt sehr viele knapper, er beschränkt sich auf die Leistungen und die Strukturdaten der Empfänger in einer Zeitreihe von vier Jahren. Darstellungen im Raumbezug und demografisch verknüpfte sozioökonomische Daten bietet der Bericht nicht an.

Die Landeshauptstadt Dresden verzichtet seit 2008 auf einen klassischen Sozialbericht.324 Der erste und letzte 2008 erschienene Sozialbericht umfasst, aufsetzend auf einem ausführlichen Demografiekapitel unter anderem die Themen Finanzsituation, immaterielle Lebensgrundlagen (zum Beispiel Schule, Wohnen, Gesundheit, Gesundheitsinfrastruktur), Teilhabe (zum Beispiel Kinder- und Jugendhilfe, Beteiligung am Erwerbsleben), Familien- und Haushaltsstrukturen. Der Fokus liegt in diesem Berichtsheft auf dem Thema Familien, deren Wohnsituation, Alltag oder auch das Leben von Familien im ALG-II-Bezug beleuchtet werden. Neben den klassischen statistischen Daten des Statistischen Landesamtes und der Daten der kommunalen Statistik sind in diesen Bericht die Ergebnisse von umfangreichen Umfragen eingeflossen. Nach Auskunft des Amtes für Statistik sowie des Stadtplanungsamtes wird zurzeit ein auf rund 200 Indikatoren basierendes Sozialmonitoring durch das Stadtplanungsamt entwickelt, das für den internen städtischen Gebrauch konzipiert ist.325

 

Fußnoten

321 Lebenslagenreport Leipzig. Bericht zur Entwicklung sozialer Strukturen und Lebenslagen in Leipzig. Dezernat Soziales und Gesundheit, Leipzig 1999.

322 Sozialreport 2017 Hrsg.: Stadt Leipzig Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule. https://www.leipzig.de/fileadmin/mediendatenbank/leipzig-de/Stadt/02.5_Dez5_Jugend_Soziales_Gesundheit_Schule/51_Amt_fuer_Jugend_Familie_und_Bildung/Veroeffentlichungen/Publikationen/Stadt-Leipzig-Sozialreport-2017.pdf (Abruf am 10.10.2018).

323 https://www.chemnitz.de/chemnitz/media/aktuell/publikationen/downloads/sozialberichterstattung_2016_17.pdf (Abruf am 10.10.2018). Ergänzende Daten liefern die Statistischen Quartalsberichte sowie die Bevölkerungsvorausberechnung 2016, die 2016 erschienen ist.

324 2008 ist letztmals ein Lebenslagenbericht erschienen. Vergleiche W. Killisch und K. Lenz wie Fußnote 287. Nach Auskunft des Amtes für Statistik sowie des Stadtplanungsamtes wird zurzeit ein auf rund 200 Indikatoren basierendes Sozialmonitoring durch das Stadtplanungsamt entwickelt, das für den internen städtischen Gebrauch konzipiert ist.
Die vierteljährlich erscheinende kommunale Statistik hat einen demografischen Schwerpunkt und berücksichtigt keine Sozialdaten, vergleiche http://www.dresden.de/de/leben/stadtportrait/statistik-geodaten.php. Zu nennen wäre ferner ein Bericht zur Situation von Menschen mit Behinderungen aus dem Jahr 2012 (https://www.dresden.de/media/pdf/behinderte/Bericht_zur_Situation_von_MmB_2012.pdf) sowie die seit 2006 jährlich erscheinende Broschüre »Arbeit und Soziales«, die auch Daten zu Menschen mit Behinderungen anbietet: http://www.dresden.de/de/leben/stadtportrait/statistik/publikationen/arbeit-und-soziales.php. Für einen Sozialbericht relevante Datenbestände finden sich auch im Bildungsbericht, vergleiche: http://www.dresden.de/media/pdf/bildung/bildungsmanagement/2_Dresdner_Bildungs-bericht_Zentrale_Ergebnisse_2014_Gesamt.pdf.

325 Auskunft Stadtplanungsamt am 25.07.2018.

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