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zu Kapitel 1: Entwicklung der Anzahl von Menschen in den Regionen und die sozialen Einflüsse, die für Veränderungen sorgen

Die Anzahl der Menschen in den Landkreisen und Kreisfreien Städten in Sachsen hat sich verändert.
Das Wissen über diese Entwicklungen ist wichtig.
Wir müssen wissen, wie die Anzahl der Menschen in der Vergangenheit war.
Dann schauen wir uns an,
ob sich die Anzahl der Menschen bis heute verändert hat.
Bei dem Vergleich fallen Besonderheiten auf.
Wir schauen dann, wie sich Besonderheiten in der Zukunft auswirken können.
So können wir die soziale Lage und die Entwicklung
einzelner Gruppen von Menschen einordnen und bewerten.
Darum liefert dieses Kapitel einen Überblick
über die Entwicklungen der Anzahl von Menschen in der Vergangenheit.
Und es liefert einen Ausblick auf die Zukunft der Landkreise und Kreisfreien Städte.

Entwicklung der Anzahl von Menschen

Die Anzahl der Menschen in Sachsen
ist in den letzten Jahren deutlich gesunken.
Das trifft besonders zu für:

  • den Landkreis Görlitz,
  • den Landkreis Bautzen,
  • den Landkreis Erzgebirge und
  • den Landkreis Vogtland.

Hier ist die Anzahl der Menschen zwischen 1990 und 2015 am stärksten gesunken.
Nur in den Kreisfreien Städten Leipzig und Dresden
ist die Anzahl der Menschen gestiegen.

Die wichtigsten Gründe dafür sind:
Es sind im Durchschnitt deutlich mehr Menschen gestorben als geboren worden.
Dies machte rund 2 Drittel des Rückgangs aus.
Zum anderen ist eine größere Zahl an Personen
aus Sachsen abgewandert als zugezogen.
Dies macht rund 1 Viertel des Rückganges aus.
Dabei sind deutlich mehr Frauen als Männer abgewandert.
Wenn die abgewanderten Frauen im geburtsfähigen Alter waren,
verändert sich auch die Anzahl an neu geborenen Kindern.

Besonders die Zahl der Frauen hat in Sachsen stark abgenommen,
Jetzt leben fast gleich viele Männer und Frauen in Sachsen.
Das war in der Vergangenheit nicht immer so.

Aber bei den Gruppen von Männern und Frauen gibt es eine Besonderheit.
Im Jahr 2015 waren deutlich mehr Männer in einem erwerbsfähigen Alter.
Erwerb ist ein anderes Wort für Arbeit, mit der Menschen Geld verdienen.
Erwerbsfähig bedeutet also:
Die Menschen können wegen ihrem Alter und ihrer Gesundheit
mit einer Arbeit Geld verdienen.
Sie sind also keine Kinder und keine Jugendlichen.
Und sie sind auch keine Rentner.
Wir sagen zu Rentnern auch Senioren.
Die Frauen waren oft älter als 65 Jahre und haben nicht mehr gearbeitet.
Diese Besonderheit ist in den Landkreisen und in den Kreisfreien Städten gleich.

Die Menschen in Sachsen sind in den letzten 20 Jahren sehr viel älter geworden.
In allen Landkreisen und Kreisfreien Städten
lebt ein immer größer werdender Anteil von Menschen ab 65 Jahren.
Die Anzahl von Menschen von 20 Jahren bis unter 65 Jahren
wird im Verhältnis dazu immer kleiner.

Für das Jahr 2015 fällt das besonders
im Landkreis Görlitz und im Vogtlandkreis auf.
Dort kamen auf 1 Person im Alter von 65 Jahren und mehr
nur 2 Personen im Alter von 20 Jahren bis unter 65 Jahren.

Am wenigsten fällt das in den Kreisfreien Städten Dresden und Leipzig auf.
Dort kamen auf 1 Person im Alter von 65 Jahren und mehr
gut 3 Personen im Alter von 20 Jahren bis unter 65 Jahren.

Das Verhältnis der Menschen von unter 20 Jahren
zu der Anzahl von Menschen von 20 Jahren bis unter 65 Jahren
hat sich zwischen den Jahren 1990 bis 2015 dagegen kaum verändert.

Berechnung der Bevölkerung für die Zukunft

Für die Zukunft kann das bedeuten:
Die Anzahl von Menschen in Sachsen wird insgesamt noch weiter sinken.
Die Anzahl der älteren Menschen in Sachsen wird bis zum Jahr 2030 weiter steigen.
Das Verhältnis von älteren zu jüngeren Menschen wird als Folge auch größer.
Das betrifft besonders:

  • den Landkreise Nordsachsen,
  • den Landkreis Bautzen,
  • den Landkreis Vogtland,
  • den Landkreis Görlitz und
  • den Landkreis Erzgebirge.

Ähnlich wird das mit dem Verhältnis der Menschen im Alter von unter 20 Jahren
zu den Menschen im Alter von 65 Jahren und mehr sein.
Im Ergebnis werden im Jahr 2030 in einigen Landkreisen
auf 1 Person im Alter von unter 20 Jahren und im Alter von 65 Jahren und mehr
1 Person im nichterwerbsfähigen Alter kommen.
In den Kreisfreien Städten Chemnitz und besonders in Dresden und Leipzig
schreitet die Alterung dagegen langsamer voran.

Wenn immer mehr Menschen älter werden,
wird die Anzahl an Menschen im erwerbsfähigen Alter kleiner.
Dann gibt es aber auch immer weniger Arbeitskräfte.
Das wird besonders deutlich für

  • den Landkreis Görlitz,
  • den Landkreis Bautzen,
  • den Landkreis Zwickau,
  • den Landkreis Mittelsachsen,
  • den Landkreis Erzgebirge
  • und den Landkreis Vogtland.

Nur in den Kreisfreien Städten Dresden und Leipzig
wird die Zahl der erwerbsfähigen Menschen
im Alter von 20 Jahren bis unter 65 Jahren
bis zum Jahr 2030 etwas zunehmen.

Die Probleme aus dieser zukünftig zunehmenden Alterung
und dem Verlust von Arbeitskräften
werden dauerhaft ungleich zwischen den ländlichen
und den städtischen Gebieten in Sachsen verteilt sein.
Auf der einen Seite stehen die Kreisfreien Städte Leipzig und Dresden.
Für sie wird im Vergleich zu anderen Gebieten in Sachsen
eine günstige Entwicklung der Anzahl der Menschen zu erwarten sein.
Anders sieht das für die Kreisfreie Stadt Chemnitz aus.
Und anders sieht das auch für die meisten Landkreise aus,
die an die Kreisfreien Städte Dresden und Leipzig angrenzen.
Das sind

  • der Landkreise Meißen,
  • der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge,
  • der Landkreis Nordsachsen
  • und der Landkreis Leipzig.

Für sie ist eine eher ungünstige Entwicklung
der Anzahl der Menschen mit einem Gesamtrückgang
und der damit einhergehenden Alterung zu erwarten.

Die am stärksten negative Entwicklung ist in folgenden Landkreisen zu erwarten:

  • Landkreis Görlitz,
  • Landkreis Zwickau,
  • Landkreis Mittelsachsen,
  • Landkreis Bautzen,
  • Landkreis Erzgebirge
  • und Landkreis Vogtland.

Diese Regionen werden
mit einem deutlichen Rückgang der Menschen rechnen müssen.
Und sie müssen mit einer stark zunehmenden Alterung rechnen.
Dadurch wird es immer weniger Arbeitskräfte geben.

so hängt alles zusammen

Die Faktoren

  • Alterung der Bevölkerung,
  • Abwanderung vor allem der jüngeren Frauen
  • der Rückgang der Geburten

werden besonders in den ländlichen Regionen
die guten Lebensbedingungen verändern.
Wichtig für die Bewertung der Lage
ist deshalb das Verhältnis von jungen zu älteren Menschen
in den Landkreisen und Kreisfreien Städten.

Die regionale Auswertung der Landkreise und Kreisfreien Städte mit amtlichen Daten
erlaubt eine Unterscheidung zwischen städtischen und ländlichen Räumen.
Aber dabei werden Unterschiede innerhalb der Landkreise verschleiert.
Dies betrifft besonders Landkreise,
die an die vergleichsweise wachsenden
Kreisfreien Städte Dresden und Leipzig angrenzen.
Ein Beispiel dafür ist der Landkreis Meißen.
Der südliche Teil vom Landkreis Meißen
hat eine enge Verbindung zur Kreisfreien Stadt Dresden.
Vermutlich ist deshalb hier eine eher günstige Lage zu erkennen.
Für den nördlichen Teil vom Landkreis Meißen ist dagegen
eine ungünstigere Entwicklung der Anzahl der Menschen zu vermuten.
Hier könnten Daten speziell aus der Region Klarheit schaffen.

Hilfreich wären zudem weitergehende Informationen
über zu- und abwandernde Personen
auf Ebene der Landkreise und Kreisfreien Städte.
Eine Unterscheidung nach Geschlecht ist möglich.
Aber Aussagen über das Alter oder den Bildungsstand
von abwandernden Personen können nur indirekt
oder anhand von besonders erhobenen Daten getroffen werden.

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