Hauptinhalt

Gesundheit

Die Gesundheit eines Menschen ist eine wesentliche Voraussetzung für dessen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Krankheit und Behinderung können dazu führen, dass sich Menschen aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen, woraus sich weitere gesundheitliche Belastungen ergeben können. Auch spielen die eigenen Fähigkeiten und sozioökonomischen Voraussetzungen eine entscheidende Rolle beim »gesunden« Umgang mit den Belastungen des Lebens. Diese Determinanten werden bereits in frühester Kindheit wirksam und entwickeln sich ein Leben lang weiter. Die familiären Beziehungen, das soziale Umfeld, die Arbeits- und Lebensbedingungen, der Zugang zur Gesundheitsversorgung sowie die Exposition gegenüber Umweltbelastungen können die individuellen Gesundheitsressourcen stärken oder schwächen.

Dieses Gesundheitskapitel als Teil des Sozialberichtes für Sachsen trägt diesen Überlegungen Rechnung und berichtet die klassischen Kennzahlen der Gesundheitsberichterstattung im Kontext von sozialer Lage und Ungleichheit. Zunächst werden Kennzahlen zur Mortalität und Krankheitslast (siehe Kapitel »Kennzahlen zur Lebenserwartung, Sterblichkeit und Krankheitslast«) in Sachsen dargestellt. Dabei zeigen sich wesentliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen und Geschlechtern. Aus diesem Grunde folgt der weitere Aufbau des Kapitels den drei Altersgruppen: junge Menschen, Menschen im mittleren Alter und ältere Menschen. Für jede Altersgruppe werden die Besonderheiten ihrer gesundheitlichen Lage herausgearbeitet.

In den Unterkapiteln werden zudem jeweils Spezialthemen für die einzelnen Altersgruppen betrachtet. So wird bei den jungen Menschen auf die erhöhte Sterblichkeit infolge von Unfällen eingegangen. Außerdem spielen Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen in den Kindertagesstätten und Schulen eine große Rolle. Deshalb werden Aspekte der Zahngesundheit und der Impfstatus der Kinder und Jugendlichen in Sachsen betrachtet.

In den mittleren Jahren bilden sich die meisten chronischen Krankheiten heraus. Krebs, ernährungsbedingte Erkrankungen sowie psychische Krankheiten gehören zu den häufigsten Befunden. Zudem werden in dieser Altersgruppe die ökonomischen Folgen von Krankheit in der sächsischen Wirtschaft spürbar. Aus diesem Grunde wird in dem Kapitel auf diese Themen detailliert eingegangen.

Herz-Kreislauf-Krankheiten sind auch in Sachsen die häufigste Todesart, insbesondere bei älteren Menschen. Zudem steigt die Zahl der hochbetagten Menschen. Eine Krankheit, die besonders häufig in dieser Altersgruppe auftritt, ist die Demenz. Beide Themen werden im Kapitel »Ältere Menschen« näher untersucht. Schließlich wird den Stürzen im Alter ein Unterkapitel gewidmet, da sie die häufigste Unfallursache bei älteren Menschen sind und gravierende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können.

Bei der Beschreibung der Krankheitslast für Sachsen wird deutlich, dass ein hoher Teil davon auf einen ungünstigen Lebensstil zurückzuführen ist. Aus diesem Grunde kommen der Gesundheitsförderung und Prävention als Teil der Gesundheitspolitik eine große Bedeutung zu. In allen Kapiteln werden vor diesem Hintergrund mögliche Ansätze erfolgreicher Interventionen und beispielhafte Projekte aus Sachsen beschrieben.

Die Analyse der Daten zur Mortalität und Krankheitslast in Sachsen zeigt eines sehr deutlich: Jungen und Männer erscheinen bei einer großen Zahl an Gesundheitsindikatoren in besonderem Maße gefährdet. Dies drückt sich nicht zuletzt an der deutlich geringeren Lebenserwartung aus. Deshalb wird der Gesundheit von Männern ein eigenes Kapitel gewidmet. Es werden darin die Unterschiede in den Belastungen aber auch Verhaltensweisen zwischen den Geschlechtern herausgearbeitet und Präventionsmöglichkeiten erörtert.

Im abschließenden Kapitel wird der Einfluss der sozialen Lage auf die Gesundheit näher untersucht. Wie gezeigt wird, besteht hier ein ausgeprägter negativer Zusammenhang. Menschen mit geringen Einkommen, in prekärer oder gar ohne Erwerbsarbeit, sowie Menschen mit niedriger Bildung werden häufiger krank und sterben im Durchschnitt früher. Dieser Zusammenhang kann auch in Sachsen beobachtet werden. Hier zeigt sich demnach im besonderen Maße die enge Verknüpfung zwischen der Gesundheits-, Sozial- und Bildungspolitik.

Im Zentrum steht die Gesundheit der sächsischen Bevölkerung, auf die selbstredend auch die Strukturen, Prozesse und der Zugang zu Arztpraxen, Krankenhäusern und weiteren Gesundheitseinrichtungen Einfluss nehmen können. Dieses Thema würde jedoch den Rahmen eines Gesundheitskapitels im Sozialbericht Sachsen sprengen und ist an anderer Stelle vielfach behandelt.

zurück zum Seitenanfang