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Ältere Menschen

Im Jahr 2015 sind 20.610 Männer und 25.861 Frauen im Alter ab 65 Jahren gestorben. Die häufigste Todesursache waren Krankheiten des Kreislaufsystems, wobei der Anteil bei Frauen deutlich höher war als bei Männern (Abbildung 6‑78). Männer starben in dieser Altersgruppe stattdessen häufiger an Krebs (Neubildungen).

Bei Krankheiten des Atmungssystems sind chronische Krankheiten der unteren Atemwege (J40–J47) für den Großteil der Gestorbenen unter älteren Menschen verantwortlich. Im Jahr 2015 entfielen von rund 1.430 männlichen und den 1.100 weiblichen Gestorbenen infolge von Krankheiten des Atmungssystems 65,8 beziehungsweise 57,4 Prozent auf chronische Krankheiten der unte­ren Atemwege. Zu diesen zählen unter anderem Formen der Bronchitis, wie zum Beispiel die chronische obstruktive Lungenkrankheit (engl. Chronic Obstructive Pulmonary Disease, COPD), und Formen von Asthma.

Die WHO rechnet chronische Atemwegserkrankungen neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes zu den vier nicht übertragbaren Krankheiten, die für die Mehrzahl vermeid­barer Krankheits- und Todesfälle in Europa verantwortlich sind und denen die Risikofaktoren Rauchen, schädlicher Alkoholkonsum, mangelnde Bewegung und ungesunde Ernährung ge­meinsam sind (WHO, 2016).

Abbildung 6-78: Die häufigsten Todesursachen bei Älteren ab 65 Jahren in Sachsen, nach Geschlecht, in Prozent, 2015

Die Grafiken stellen die im Text dargelegten häufigsten Todesursachen dar.

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Todesursachsenstatistik,
eigene Darstellung Prognos AG

Während die Sterblichkeit wegen Herz-Kreislauf-Krankheiten insgesamt rückläufig ist (Abbildung 6‑80), kam es in den letzten Jahren zu einem starken Anstieg von Todesfällen aufgrund psychischer Erkrankungen bei älteren Menschen. Zwischen 2005 und 2015 stieg die Zahl der hieran verstorbenen Männer um 258,8 Prozent auf 164,8 Todesfälle je 100.000 männliche Einwohner an und bei Frauen um rund 439,1 Prozent auf 238,1 Todesfälle je 100.000 weibliche Einwohner. Zu psychischen und Verhaltensstörungen zählen auch Demenzerkrankungen, die einen Anteil an dieser Steigerung haben (siehe Kapitel Demenz und Abbildung 6‑85). Hinter dieser Entwicklung steht nicht zwangsläufig ein Anstieg der Demenzprävalenz in der Bevölkerung. Sie könnte sich auch durch eine häufigere Wahl von Demenz als Todesursache bei der Ausstellung von Totenscheinen durch Ärzte erklären (RKI, 2015).

Im Jahr 2015 entfielen 47,3 Prozent aller Krankenhausdiagnosen in Sachsen auf Menschen im Alter von 65 Jahren und älter (Männer: 222.500 Fälle; Frauen: 253.400 Fälle). Hierbei waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowohl bei Männern als auch bei Frauen die am häufigsten gestellten Diagnosen (Tabelle 6‑6).

Tabelle 6‑6: Die häufigsten Krankenhausdiagnosen (Anteil an allen Krankenhausdiagnosen in %) bei Älteren ab 65 Jahren in Sachsen, in Prozent, 2015
männlich weiblich
Rang Diagnose (ICD-10) Anteil in % Rang Diagnose (ICD-10) Anteil in %
1 Krankheiten des Kreislaufsystems (I00-I99) 23,3 1 Krankheiten des Kreislaufsystems (I00-I99) 21,6
2 Neubildungen (C00-D48) 15,7 2 Verletzungen, Vergiftungen und be­stimmte andere Folgen äußerer Ur­sachen (S00-T98) 12,4
3 Krankheiten des Verdauungssys­tems (K00-K93) 9,9 3 Neubildungen (C00-D48) 10,3
4 Krankheiten des Atmungssystems (J00-J99) 7,3 4 Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (M00-M99) 10,0
5 Verletzungen, Vergiftungen und be­stimmte andere Folgen äußerer Ur­sachen (S00-T98) 7,1 5 Krankheiten des Verdauungssys­tems (K00-K93) 9,3

Quelle: Statistisches Bundesamt, Krankenhausstatistik,
eigene Darstellung Prognos AG

Neben chronischen Erkrankungen zählten aber auch äußere Ursachsen wie Verletzung und Vergiftungen zu den häufigsten Krankenhausdiagnosen. Im zeitlichen Verlauf ist ein Anstieg dieser Diagnose nur bei älteren Menschen zu beobachten (Abbildung 6‑79). Dies könnte unter anderem an Stürzen liegen, deren Risiko mit höherem Lebensalter stark zunimmt (siehe auch Kapitel Stürze bei Älteren).

Abbildung 6-79: Krankenhausfälle infolge von Verletzungen und Vergiftungen (S00-T98) je 100.000 Einwohner in Sachsen, nach Alter, 2003 bis 2015

Krankenhausfälle infolge von Verletzungen und Vergiftungen sind von 2003 bis 2015 bei unter 25-Jährigen knapp über 1.500 je 100.000 Einwohner geblieben. Ähnlich kontinuierlich verlief die Anzahl der Fälle bei 25- bis unter 65-Jährigen von 2.000 bis 2.500 je 100.000 Einwohner. Die Anzahl der über 65-Jährigen hat seit 2008 von 3.500 auf 4.500 Fälle zugenommen.

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Krankenhausstatistik,
eigene Darstellung Prognos AG

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